Nach der Bundesliga kann sich Eurosport offenbar den Erwerb weiterer Fußball-Rechte vorstellen. "Generell schauen wir uns alle Rechte an, die ausgeschrieben werden, das Geschäftsmodell muss einfach passen. Das Zeichen mit der Bundesliga zeigt, dass wir einen langfristigen Plan haben und groß einsteigen wollen", sagte Susanne Aigner-Drews, Geschäftsführerin von Discovery Networks Deutschland, im Interview mit der österreichischen Tageszeitung "Der Standard". "Die Rechte haben wir für vier Jahre, und beim Fußball ist sicher noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht."

Trotz des pannenreichen Saison-Auftakts mit diversen Ausfällen und Störungen des Eurosport Players gab sich Aigner-Drews mit Blick auf die Bundesliga gelassen. "Mit dem Start sind wir insgesamt zufrieden, wir wissen aber, dass wir mit dem Eurosport Player technische Probleme hatten, das wollen wir nicht kleinreden." Am vergangenen Wochenende habe "technisch alles funktioniert", so die Discovery-Managerin. "Inhaltlich bekommen wir richtig gutes Feedback, das freut uns sehr. Gut angenommen werden der Experte Matthias Sammer, Moderator Jan Henkel und unsere Kommentatoren. Nach den Startschwierigkeiten sind wir auf einem sehr guten Weg."

Dass immer mehr Sport im Pay-TV zu sehen ist, hält Susanne Aigner-Drews indes nicht für problematisch. "Wir haben einen rasanten Anstieg und eine Hyperinflation in Bezug auf die preisliche Gestaltung der Sportrechte. Das hängt mit einem Mehr an Wettbewerb zusammen, was grundsätzlich etwas Gutes ist. Für den Zuseher bedeutet das mehr Auswahl und Flexibilität." Gleichzeitig müssten solche Modelle auch finanziert werden, "und da orientiert sich der Markt stark in Richtung Pay-TV", so die deutsche Discovery-Chefin im "Standard". Allerdings handle es sich dabei um "eine riesige Anzahl an Übertragungen, die im Free-TV überhaupt nicht möglich wären und die es dort auch nie gegeben hat". Das könnte letztlich nur Pay-TV leisten.

In Deutschland seien mehr und mehr Leute bereit, für exklusive Inhalte zu bezahlen, betonte Aigner-Drews. Dass die Champions League ab der kommenden Saison ausschließlich im Pay-TV laufen wird, sei dem Wettbewerb geschuldet, den neue Plattformen befeuern. "Und die Champions League ist ein Beispiel dafür, wie es künftig aussehen kann und wird."

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