ZDF-Intendant Thomas Bellut hat eine positive Bilanz der bisherigen WM-Berichterstattung gezogen. "Unser Team ist gut aufgestellt und macht einen sehr guten Job - in Baden-Baden und in Russland. Christoph Kramer ist ein Gewinn. Als sachkundiger und sympathischer Experte hat er Publikum und Kritiker überzeugt", sagte Bellut am Freitag in Mainz. Zufrieden ist er auch mit der Leistung von Claudia Neumann, die als erste Live-Reporterin bei einer Fußball-Weltmeisterschaft der Männer im Einsatz ist.

"Sie macht das kompetent und professionell", so Bellut. An der Flut negativer Kommentare, die regelmäßig einsetzt, sobald Neumann ein Spiel kommentiert, stört sich der Intendant jedoch gewaltig. "Die persönlichen Anfeindungen vor allem im Netz sind nicht akzeptabel", kritisierte der ZDF-Intendant und kündigte erste Maßnahmen an. So habe man bei der Staatsanwaltschaft in Mainz einen Strafantrag gegen zwei Nutzer gestellt, die gegen Neumann und das ZDF gewütet hatten.

Es gehe dabei um den Straftatbestand der Beleidigung und der öffentlichen Aufforderung zu Straftaten, erklärte Thomas Bellut. "Ich hoffe, dass auf Dauer einige von denen, die sich äußern, abgeschreckt werden, das weiterhin zu machen." Vor wenigen Tagen hatte sich bereits ZDF-Sportchef Thomas Fuhrmann hinter Claudia Neumann gestellt. "Hier wird offensichtlich etwas Grundsätzliches berührt: Eine Frau kommentiert ein Spiel der Männer-WM. Manche drehen da im Netz völlig durch, das ist unterste Schublade", sagte er der dpa.

Das ZDF will auch weiterhin an Claudia Neumann festhalten und hat bereits angekündigt, sie auch im WM-Achtelfinale kommentieren zu lassen. Nach aktuellem Stand ist geplant, dass sie am kommenden Dienstag ab 20:00 Uhr beim Spiel zwischen Belgien und Japan am Mikrofon sitzen wird.

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