Es habe außergewöhnlich viele Rückmeldungen aus der Belegschaft gegeben, schreibt der Betriebsrat am Mittwoch in einem Rundbrief. „Hintergrund sind die angekündigten personellen Änderungen auf Vorstands- und Top-Management-Ebene – aber auch die durch einen Artikel im ‚Manager Magazin’ aufgeworfenen strategischen Fragen zur Zukunft unseres Unternehmens“, heißt es in dem Schreiben, das dem Medienmagazin DWDL.de vorliegt. „Auch wenn es in der Vorab-Info von Max Conze gestern hieß, dies alles gehöre zum Arbeitsleben und zum Entwicklungsprozess eines Unternehmens dazu, teilt der Betriebsrat viele Sorgen der Belegschaft."



Auch wenn in den vergangenen Wochen der massive Umbau der Mediengruppe RTL Deutschland in Köln weit mehr Aufmerksamkeit auf sich zog, brodelte es in Unterföhring schon seit Monaten ununterbrochen. Der neue Vorstandsvorsitzende Max Conze wurde nach Antritt im vergangenen Jahr zunächst als Anti-Ebeling gefeiert, doch längst mehren sich im Konzern auch kritische Stimmen. Es geht neben strategischen Entscheidungen oft um den sehr lockeren Führungsstil, der nach dem strikten Regiment von Ebeling manchem zu locker erscheint und Fragen offen lässt. Negative Presse und die am Dienstag kommunizierten Personalien brachten das Fass nun offenbar zum Überlaufen.

„Die digitale Transformation, die für viele immer noch unklare strategische (Neu-)Ausrichtung, eine bis jetzt verschobene Entscheidung über die Gehaltsrunde 2019 und die für viele unbefriedigenden Zielerreichungen 2018 tragen zu einer Atmosphäre von Unsicherheit und Zweifel bei“, urteilt der Betriebsrat und kündigt an: „Zeitnah nach Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2018 möchten wir daher alle Mitarbeiter/innen und Führungskräfte sowie den Vorstand zu einer kurzfristigen außerordentlichen Betriebsversammlung einladen, um alle Fragen zur Ausrichtung und zum Kurs unseres Unternehmens transparent zu diskutieren.“ Ein genaues Datum gibt es noch nicht. Dies soll in den kommenden Tagen bestimmt werden.

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