Die Doku "Auserwählt und ausgegrenzt - der Hass auf Juden in Europa" hat in den letzten Tagen ohne Frage wesentlich mehr Aufmerksamkeit bekommen, als ihr bei einer normalen Ausstrahlung auf Arte jemals zuteil geworden wäre. Doch nachdem zunächst Arte die Ausstrahlung des Films verweigerte und dann auch der WDR wegen inhaltlicher Bedenken wie unbelegten Aussagen zunächst auf eine Ausstrahlung verzichten wollte, kochte die Kritik immer weiter hoch, schließlich zeigte Bild.de den Film online, kommende Woche zieht auch Das Erste nach und hat eine begleitende Diskussion bei "Maischberger" angekündigt.

Auch das Grimme-Institut greift die Kontroverse über den Film nun auf und wird nicht nur über den Film, sondern vor allem auch den Umgang mit diesem  diskutieren lassen. In der Einladung heißt es: "Das Verhalten der Senderverantwortlichen, die kritische Bewertung des Inhalts der Dokumentation sowie ihre Veröffentlichung auf der Internetseite der Bild wirft zentrale Fragen der Verantwortung der Medien auf, die im Spannungsfeld zwischen Programmauftrag, redaktioneller Freiheit und gesellschaftlicher Verpflichtung agieren. Zugleich geht es um Fragen der Qualität und des journalistischen Handwerks: Welche Maßstäbe gilt es anzusetzen?"

Die Veranstaltung findet am kommenden Donnerstag  in der Volkshochschule Bonn statt. Ab 17:30 Uhr wird zunächst der Film gezeigt, die Diskussion im Anschluss ist dann für 19 Uhr anberaumt.

Update: Der WDR wird die Diskussionrunde ab 19 Uhr live auf wdr.de übertragen. Im Fernsehen wird die Diskussion am kommenden Sonntag um 11:25 Uhr gezeigt. Für den WDR nimmt Fernsehdirektor Jörg Schönenborn an der Diskussion teil.

Mehr zum Thema