Die am vergangenen Freitag ausgestrahlte Musik-Folge des "ZDF Magazin Royale" sah Jan Böhmermann bereits als "offizielle Bewerbung für die Ausrichtung des Vorausscheids zum Eurovision Song Contest" an und erklärte: "Wir machen es, wir sind bereit." Wer da noch an einen Scherz glaubte, der hat sich wohl geirrt, denn in seinem Podcast "Fest & Flauschig" erklärte Böhmermann im Gespräch mit Olli Schulz, dass es ihm durchaus ernst ist.

Über mehrere Minuten hinweg macht Böhmermann darin deutlich, den Vorentscheid zusammen mit dem Team der Firma UFE produzieren zu wollen. "Wir wollen den Eurovision Song Contest-Vorentscheid ausrichten", sagte er und erklärte zugleich, kostendeckend arbeiten zu wollen. "Es geht um die Ehre, es geht um Deutschland und die Ehre des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und unserer Musikszene." 

Moderieren wolle er die jedoch Show nicht. "Ich spreche hier als Unternehmer", sagte Böhmermann und hielt sogleich eine regelrechte Bewerbungsrede. So verwies er auf seine "Crew mit jungen Leuten, die alle Musik lieben" und das Rundfunk-Tanzorchester, das seit sechs Jahren jede Woche versucht, "Leute für Instrumente zu begeistern". Zugleich wolle er, dass man sich Mühe bei den Auftritte, der Musikauswahl und der Auswahl der Künstlerinnen und Künstler gibt. "Ich habe auch eine gute Nähe zu Spotify. Also wenn da eine Nähe gewünscht ist zu modernen Streamingdienstleister", sagte Böhmermann.

"Das war ernst gemeint", machte er am Ende des Podcasts abermals deutlich und erklärte mit Blick auf den bislang für den ESC verantwortlichen NDR: "Bevor die das abgeben, bevor sie es wegschmeißen und irgendwie einem anderen Sender, der das noch liebloser macht, geben: Es brennt hier in Köln Ehrenfeld seit original zehn Jahren ein großes Feuer für den Eurovision Song Contest." 

In diesem Jahr hatte Bildergarten Entertainment den deutschen Vorentscheid für den Eurovision Song Contest produziert. Als Sieger war damals die Band Lord of the Lost hervorgegangen, die im ESC-Finale jedoch abermals nur den letzten Platz für Deutschland belegte. Böhmermann hatte indes schon in Liverpool seine Leidenschaft für den Eurovision Song Contest zum Ausdruck gebracht und zusammen mit Olli Schulz die Live-Show für den österreichischen Radiosender FM4 kommentiert.

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